Segelrevier

Elbe

Die Elbe ist schon in Altertumszeiten als Transportweg genutzt worden. Boote, Schiffe, Kähne wurden gepaddelt, gestakt, gesegelt oder trieben einfach stromab.

Die Frachtsegelei wurde Mitte des 19. Jahrhunderts durch motorisierte Antriebe abgelöst. Zwischen beiden Weltkriegen aber und im Anschluss einer Erholungsphase nach dem 2. Weltkrieg, entwickelte sich neben anderen Wassersportarten der Segelsport schnell zu einer beliebten, freizeitorientierten und sportlichen Betätigung von Elbanliegern von Tschechien bis Hamburg.

Auch in Aken, Elbe-km 276,6 ließ sich 1960 ein kleiner Verein nieder, um seine Freizeit auf der wohl schönsten Natursportstätte der Region zu verbringen. Die Elbe , grundsätzlich von Süd-Ost in Richtung Nord-West fließend, verläuft zwischen Aken und Dessau fast in Ost-West-Richtung. Bei durchschnittlichen Strömungsgeschwindigkeiten von ca. 3 – 4 Km/h lässt es sich bei überwiegenden westlichen Winden ab 2-3 Beaufort schon gemütlich die Elbe stromauf segeln. Und stromab geht es, schon treibenderweise, auch gänzlich ohne Wind.

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Elbe durch Buhnenbau durchgängig fahrwasserreguliert. Die Buhnen stellen für den Segelsport zunächst ein offensichtliches Hindernis dar. Bei deren Kenntnis nutzen gewiefte Wassersportler jedoch gern auch den Strömungsstau aus, den diese Buhnen bewirken um ihre Deckung nutzend leichter stromauf zu kommen. Die zwischen den Buhnen liegenden naturbelassenen Buhnenfelder bieten hingegen wieder gute und geschützte Liegeplätze für den Nachmittagskaffe oder die Wochenendübernachtung.

Unser RevierDie Elbe als naturnah belassener Fluss mit reichhaltigem Bestand anderswo rar gewordener Fauna und Flora ist jedoch als solcher auch intensiv zu schützen. Deshalb respektieren wir Segelsportler ausgewiesene Naturschutzgebiete, Liegeverbote und unterlassen auch sonst alles, was zu Beeinträchtigungen der natürlichen Umgebung der Elbe führen könnte.

Einen guten Überblick hierüber findet Ihr in im folgenden Link: Elbe_Havel_Kartenserie NSG

Als Segelbootstypen sind Jollen und Jollenkreuzer, wegen ihres aufholbaren Schwertes am besten geeignet. Es können auch noch Kleinkreuzer und Kielschwerter mit den maximalen Abmessungen 8m Länge, 2,5 m Breite und 0,8, Tiefgang gefahren werden. Größere und vor allem tiefer gehende Boote können zwar in der ausreichend ausgebaggerten Fahrrinne noch gefahren werden, bekommen aber bei Niedrigwasserständen Probleme, Steganlagen, Liegestellen oder gar Hafeneinfahrten zu passieren.

Auf der Elbe geht es naturgemäß in 2 Richtungen. Elbauf durch die mitteldeutschen naturnahen Räume, durch das sächsische Elbsandsteingebirge bis in die staustufenregulierten seenartigen Elblandschaften jenseits der deutsch-tschechischen Grenze. Elbabwärts werden die Uferbereiche flacher, die Elbe verbreitert sich. Sie fließt an mehreren kanalartigen Verbindungen zur Berliner und Mecklenburger Seenplatte vorbei, begleitet auf langer Strecke die ehemalige innerdeutsche Grenze, passiert bei Geesthacht die einzige Staustufe mit Schleuse und führt dann durch Hamburg in die Nordsee und damit in unbegrenzt freies Wasser. Es können von unserem Verein aus folglich alle Törnarten, vom Tagesausflug, über einen Wochenendtrip bis zu mehrwöchigen Reisen zu unterschiedlichsten Revieren unternommen werden.

Die Elbe wird vielerorts stadtnahe von Brücken überspannt. Deren Durchfahrtshöhen reichen bei Normal- und Niedrigwasser meist zur Durchfahrt von Jollen oder kleinen Jollenkreuzern mit stehendem Mast. Für entspannte Törns empfiehlt sich auf größeren Booten daher die Verwendung einer von Hand bedienbaren Maststellvorrichtung.

Unser Heimatrevier um Aken herum ist in den Abständen von ca. 18 km stromauf und stromab brückenfrei, was eine ausreichende Distanz für Tages- und Wochendausfahrten darstellt.

Anlandemöglichkeit am Elb-Km 270,8